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welt+ "Großer LinkedIn-Check – Wenn Ihr Profil so aussieht, fallen Sie beim Headhunter durch"

2024.01.31 10:21 Markowetz welt+ "Großer LinkedIn-Check – Wenn Ihr Profil so aussieht, fallen Sie beim Headhunter durch"

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Mitte Januar hat die Welt hinter der Paywall einen Artikel versteckt. Ein Headhunter berichtet, auf was er bei LinkedIn Profilen achtet. Da ich sehr viel mit LinkedIn arbeite (Xing ist tot) und die unterschiedlichsten Rollen für Pharma/Biotech/MedTech suche, habe ich mir den Artikel durchgelesen und werde hier 1,2 Gedanken ergänzen.
Vorweg: Neues erfährt man nicht. Einiges sehe ich skeptisch.
"Großer LinkedIn-Check – Wenn Ihr Profil so aussieht, fallen Sie beim Headhunter durch" Welt+
"...Auch immer mehr Top-Manager haben die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke für sich entdeckt. ..."
Ok. Mir ist bewusst, dass die Suche nach "Top-Managern" besondere Anforderungen hat. Immerhin haben diese angeblich 2024 nun auch das Internet entdeckt. Schön.
Blablabla, ein paar Absätze gehen über das übliche "Nicht alles im Internet stimmt und manche Leute zeigen ein Bild von sich, dass mit der Realität nicht übereinstimmt.
"... Einfacher wird es daher für Headhunter nicht. Im Gegenteil: Sie müssen die Onlineauftritte möglicher Kandidaten erst decodieren. ..."
Fehlt nur noch, dass der Headhunter mit einer FBI-Jacke und einen Basecap mit der Aufschrift "Profiler" posiert. Hey, LinkedIn ist ein Businessnetzwerk mit vielfältigen Möglichkeiten, Infos über sich, seine Arbeiten, Arbeitsstellen und Fähigkeiten anzugeben.
Es dient dafür, einen ersten Eindruck zu gewinnen, ob die Person überhaupt ins Suchmuster passt. Und selbst bei Zweifeln - ein ausführliches erstes Telefonat ist mindestens notwendig, um wirklich etwas über die Person zu erfahren.
"...In erster Linie achten Headhunter auf Eigenschaften, die Rückschlüsse auf die Fähigkeiten eines Managers zulassen: ..."
Potzblitz.
Zentral wird es hier:
"...Zu viele Updates und Eigenwerbung in Dauerschleife schrecken Headhunter ab und können ein Grund sein, einen potenziellen Kandidaten für eine freie Top-Level-Position auszuschließen.
Bei mehreren längeren Blogposts pro Woche zu den verschiedensten Themen liegt der Verdacht nahe, dass der eigentliche Absender nicht der Autor ist. ..."
Weiß ich nicht. Der Headhunter scheint viele Beispiele zu kennen - leider nennt er keins. Was genau versteht er unter Updates?
Vielleicht bin ich es durch den Life Sciences und Healthcare Sektor gewöhnt, dass sich hier die Kandidat:innen zurückhalten, viele Updates zu posten . Viele Themen, bspw. aus der biopharmazeutischen Forschung, Produktion oder aus dem Qualitätsmanagement, sind eventuell zu "sperrig". Oder sie sind nicht öffentlich teilbar. Dennoch sehe ich viele Menschen, die fachliche Themen austauschen. Auch mehrfach die Woche. Warum nicht?
Eigenwerbung ist genauso unspezifisch. Letztlich ist das Ziel von LinkedIn - wie von einem Lebenslauf - die Eigenwerbung. Wird hier im Artikel vielleicht der Influencer gemeint? Zugegeben: Es gibt viele Cringeposts in den sozialen Medien. Viel Lobhudelei. Viel Bullshit. Dazu gibt es spannende Geschichten, bspw hier: LinkedInLunatics
Dennoch: Klappern gehört zum Handwerk.
Doch der Headhunter kennt auch das Gegenbeispiel:
"... Gleichzeitig hinterlässt ein veraltetes, verwaistes Profil, ..., ebenfalls einen schlechten digitalen Eindruck. Wer seine digitale Reputation vernachlässigt, verliert auch in der realen Welt schnell an Relevanz. ..."
Warum? Verstehe ich nicht. Es kann viele Gründe geben, warum das so ist. Keine Zeit, keine Lust, keine Vorliebe für LinkedIn... die Behauptung, wer seine "digitale Reputation vernachlässigt", sei in der realen Welt irrelevant, halte ich für gewagt.
Ein Ansatz, der mir immer geholfen hat: Keine Annahmen treffen. Wenns wichtig ist (für mich, für den Kunden, für was auch immer): Am besten im persönlichen Gespräch besprechen.
Ein weiterer Tipp vom Headhunter für C-Level Manager ist:
"... ausschließlich seriöse und zielgruppengerechte Publikationen veröffentlichen ..."
Ok. Wo kann ich meinen Internetführerschein hochladen?
Aber Achtung, nicht zu häufig Beiträge liken "endorsen", das wirke "unauthentisch und unseriös". Btw... wer zählt eigentlich die "Endorments"?
Um authentisch sein, ist auch wichtig, dass ein:e Kandidat:in bspw. nicht als Head of Sustainability arbeiten will und sich auf Insta einen Sportwagen ablichtet.
Die Geschichte gab es schon vor Jahren, als StudiVZ aufkam. Damals hieß es, man solle keine Partybilder hochladen. Aus der Erinnerung meine ich, dass ein Daimler(?)manager dazu sagte, sie würde positiv! auf Partybilder schauen. Sie wollen niemanden einstellen, der direkt von der Schule in die Uni gewechselt ist, dann einen coolen Job hat und erst dann das Partyleben entdeckt.
Auch hier gilt vermutlich der juristische Spruch: "Es kommt drauf an."
Nach ein paar Phrasen folgt der Abschluss und das Fazit des Headhunters:
"... Denn schon kleinere Unzulänglichkeiten im Auftritt in sozialen Netzwerken können dafür sorgen, dass Headhunter einen nicht auf die Shortlist nehmen. ... "
Mein Gefühl sagt mir, dass ich vielleicht gar nicht mit einem Headhunter zusammenarbeiten will, der Likes zählt oder dem ein Instagrambild nicht gefällt.
submitted by Markowetz to RecruitingLifeScience [link] [comments]


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